Führung und Identität
Inhaltsverzeichnis:
1.) Einleitung
2.) Was man unter Führung versteht
3.) Eigene Persönlichkeitsmerkmale
4.) Situatives Führen
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Grundlagen erfolgreicher Mitarbeiterführung
1.) Einleitung
Was verbirgt sich eigentlich hinter der Aufgabe
eines Teamleiters und welche Anforderungen werden an einen Teamleiter
gestellt? Evtl. haben auch Sie sich diese Frage bereits gestellt.
Zum einen haben Sie die Vorgaben Ihres Arbeitgebers und Ihrer Vorgesetzten
(Abteilungsleiter/Standorteiler) zu erfüllen, zum anderen gibt
es den Anspruch den Mitarbeitern / Teammitgliedern gerecht zu werden.
Dieser Spagat stellt sich in der Praxis aber oftmals als eher schwierig
heraus, da die Ansprüche der verschiedenen Seiten meist unterschiedlich
sind.
Folgende Anforderungen werden Sie als
Teamleiter hauptsächlich begegnen:
- Konsequent gesteckte Ziele zu erreichen
- Erreichung von bester Produktivität und Qualtität
- Anerkennung und Würdigung von Leistungen (z. B. der Teammitgliedern)
- Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen
- Respektvoller Umgang miteinander fördern
- Fähigkeit konstruktive Kritik zu äußern
- Teamentwicklung und -Förderung
- Adäquat informieren
- Fordern und Fördern
Als Teamleiter handeln Sie in einem Rahmen von
Vorgaben und Befugnissen. Je nach Betrieb kann deren Anteil variieren,
so dass die Handlungsfreiheit entweder sehr weit gesteckt ist bzw.
eng gefasst ist. Einige empfinden viele Vorgaben als Einschränkung
ihrer Handlungsfreiheit - andere fühlen sich bei vielen Befugnissen
/ Handlungsspielräume unsicher. Als Teamleiter müssen
Sie die Fähigkeit besitzen mit beiden Situationen klar zu kommen
und die Gebiete auf denen Entscheidungsfreiheit herrscht optimal
zu nutzen.
Weiter ist es wichtig, dass Sie für sich die
Frage beantworten können, warum Sie eigentlich Teamleiter sind
und was Sie erreichen möchten. Haben Sie eine Vision? Ist Ihr
Motiv vielleicht "nur" eine höheres Einkommen? Möchten
Sie etwas verändern? Denken Sie, dass Sie es besser als die
Anderen können? Bedenken Sie, dass Sie niemals Ihr Ziel erreichen
können, wenn Ihnen Ihr Ziel nicht klar ist. Wichtig ist auch
die persönlichen Stärken und Schwächen zu kennen
(wobei ihr das Selbstbild nicht unbedingt dem Fremdbild enstprechen
muss).
2.) Was man unter Führung versteht
Was versteht man eigentlich unter Führung? Vereinfacht dargestellt:
Jemand führt jemand anderes
von einem Ort A zu einem Ort B.
Folgende wesentliche Elemente gibt es Führungszusammenhang:
- Jemand, der die Führung übernimmt
- Jemand, der sich führen lässt
- ein gemeinsames Ziel
- eine Umwelt (Umgebung / Rahmen) in der alles zu finden ist
Diese 4 Elemente stehen in eimem Wechselspiel zueinander und bedingen sich. Sobald ein Element fehlt, entstehen Führungsprobleme oder das Führungsgebäude bricht zusammen.
Wenn niemand Führung übernimmt, entsteht
Chaos.
Wer Führung übernimmt:
- sorgt für die Ausrichtung auf ein gemeinsames Ziel
- organisiert die Arbeitsfähigkeit der Gruppe
- kontrolliert die Arbeitsergebnisse in Bezug auf das Ziel
- sorgt für den Zusammenhalt der Gruppe
Jemand, der sich führen lässt tut dies aus einem bestimmten
Grund:
- Vielleicht möchte er eine andere Aufgabe übernehmen als die des
Führens und Organisierens
- Vielleicht hat er sich überzeugen lassen, dass diese Art der Aufgabenteilung
gut für ihn ist
- Vielleicht hat er Angst etwas zu verlieren das ihm wichtig ist,
wenn er sich nicht führen ließe
- Vielleicht hat er Vertrauen in die Argumente, die Ziele, die Person,
die führt
- Vielleicht überwiegen die Vorteilen gegenüber den Nachteilen
3.) Eigene Persönlichkeitsmerkmale
Es ist wichtig, eigene Persönlichkeitsmerkmale
zu kennen. Lesen Sie sich bitte auf dieser Seite das Thema hier
durch und ordnen Sie sich einer Haupttendenz zu. Danach prüfen Sie
bitte, welche weiteren Persönlichkeitsmerkmale als Nebentendenzen
vorhanden sind.
Beispiel:
Sie lieben die Herausforderung und möchten unbedingt Ihre Ziele
erreichen. Probleme interessieren sie nicht - stattdessen nur Lösungen,
die zum Ziel führen. Daneben übernehmen Sie gerne das Kommando und
haben keine Probleme mit der Übernahme von Verantwortung. In diesem
Fall wären Sie der D(ominant)-Tendenz zuzuordnen. Daneben arbeiten
Sie gerne mit Menschen und begeistern diese. Sie lieben es eine
motivierende Umwelt zu schaffen und betrachten Situation im Allgemeinen
mit Optimismus. In diesem Fall wären auch einige I(nitiativ)-Tendenzen
vorhanden.
Sie sehen also, dass (fast) nichts schwarz oder weiß ist. Das Leben
besteht auch aus einen Mengen an Grautönen. Übertragend betrachtet
bedeutet das, dass Sie im Normalfall von allen vier möglichen Persönlichkeitstendenzen
Anteile besitzen; jedoch mit unterschiedlicher Ausprägung. Daneben
ist das Umfeld noch wichtig, wenn man versucht sich einer Tendenz
zuzuordnen (z. B. Arbeit, Privatleben, Verein, beim Auto fahren
etc.).
Ganz wichtig:
Beachten Sie bitte, dass keine Persönlichkeitstendenz besser ist
als eine andere. Jede Persönlichkeitstendenz hat ihre Berechtigung.
Viele Menschen haben Vorbehalte oder sogar eine ablehnende Haltung
zu ausgeprägten Persönlichkeitstendenzen, die nicht den eigenen
entsprechen. Besonders Menschen mit starken D- und G-Anteilen wirken
oft schwierig auf Ihre Mitmenschen, da sie eher sach- und nicht
personenorientiert sind (die meisten Menschen sind personenorientiert).
Und noch einmal: es ist wichtig, dass man alle Persönlichkeitstendenzen
gleichberechtigt betrachtet. Jede Persönlichkeit hat Sträken und
Schwächen - ganz egal in welchem Feld die Hauptausprägung liegt.
Denken Sie an den neuen Markt, an die tollen Ideen, die es dort
gab, den anschließenden Boom und dann an den Zusammenbruch. Auffällig
war, dass hier die Macher (hauptsächlich) Persönlichkeiten mit starken
D- und I-Tendenzen hatten. Entscheidungen wurden mit Begeisterung
und Risiko getroffen. Es wurde nicht viel geredet - es wurde gehandelt.
Hier fehlten im ersten Step vor allem die G-Tendenzen, die Projekte
vorher durchkalkuliert hätten. Natürlich waren Leute, die die allgemeine
Begeisterung trübten nicht gerne gesehen; hätten aber viele schlimme
Fehlentscheidungen verhindern können.
Das Fazit ist, dass nicht nur alle Persönlichkeitstendenzen
gleichberechtigt sind und ihre Berechtigung haben; sondern dass
ganze Unternehmen scheitern können, wenn Persönlichkeitstendenzen
fehlen oder nicht in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Um Erfolg
zu haben bedarf es allen möglichen Persönlichkeitstendenzen.
4.) Situatives Führen
Das Konzept des "Situativen Führen" basiert auf
den Untersuchungen von Dr. Paul Hersey und Ken Blencahrd, die in
ihrem Modell als Ausgangslage für angewandtes Führungsverhalten
zwei Maßstäbe setzen. Sie bezeichnen die Kombination der Maßstäbe
als Reifegrad. Der Reifegrad setzt sich aus der
Kompetenz eines Mitarbeiters und dessen Engagement zusammen. Hieraus
ergeben sich verschiedene Kombinationen / Situationen, die jeweils
einen anderen Führungsstil erfordern:
Die Kombination wenig Kompetenz/wenig Engagement kommt nicht vor.
Nach Auffassung Hersey und Blenchard lohnt es nicht in einen Mitarbeiter
zu investieren, der längere Zeit ohne Motivation und ohne Kompetenz
bleibt. Von solchen Mitarbeitern sollte man sich früher oder später
trennen, insbesondere dann, wenn keine Besserung der Situation in
Sicht ist. Ist die Möglichkeit der Trennung nicht gegeben, sollte
man abwägen, wie viel Energie man in einen solchen Mitarbeiter steckt.
Auf die vier möglichen Kombinationen, wenden Sie am besten
folgende Führungsstile an:
Grundsätzlich handelt es sich bei dem Modell des situativen Führens
um ein sehr flexibles Modell, da sich der Reifegrad des Mitarbeiters
jederzeit ändern kann - sei es bezüglich Motivation / Engagement
oder Kompetenz. Für die Führungskraft bedeutet das, dass sie die
Mitarbeiter permanent beobachten und ggf. den Führungsstil anpassen
muss. Der Mitarbeiter sollte über die Änderung des Führungsstiles
informiert sein, da sonst durch die veränderte Behandlung Missverständnisse
auftreten können.
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